Häufig gestellte Fragen
Nach unseren bisherigen Erfahrungen belaufen sich die Kosten auf ca. 1.300 € für eine Anlage mit 7 m Durchmesser. Geringe Transportwege und die Verwendung von ungenutzten Baustoffen innerhalb einer Kommune können diese Kosten jedoch reduzieren. Planen und bauen Sie ihre Bienenburg gerne als ein Projekt der Dorf- oder Nachbarschaftsgemeinschaft.
Das Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. kann lediglich bei der Finanzierung beraten. Innerhalb des Projektes wurden 10 Anlagen finanziert. Eine finanzielle Unterstützung weiterer Vorhaben durch das Institut ist nicht möglich. Für Finanzierungshilfen sollten z.B. einschlägige Fördermittelquellen aus dem Bereich Naturschutz/Biodiversität genutzt werden.
Im Land Brandenburg gibt es das Kleinförderprogramm ‚Gesunde Umwelt – unsere Zukunft im Land Brandenburg‘ Voraussetzung ist hier u.a., dass dem Antrag ein umweltpädagogisches Konzept sowie ein Fortführungs- beziehungsweise längerfristiges Nutzungskonzept beiliegt.
Auch das Kleinförderprogramm Aktion ‚Nachhaltige Entwicklung – Lokale Agenda 21‘ bietet Finanzierungsmöglichkeiten.
Ebenfalls beim MLEUV ist eine Förderung aus der Konzessionsabgabe Lotto möglich. Hier werden vorrangig Sachkosten gefördert.
Nein, das ist nicht nötig und auch nicht zielführend. Zum einen werden nur wenige Wildbienenarten (z. B. Rostrote Mauerbiene) kommerziell angeboten, zum anderen sind diese Tiere in der Regel nicht gebietsheimisch. In der Umgebung der errichteten Anlage befinden sich ganz sicher Wildbienenpopulationen, die durch diese Habitattrittsteine gefördert und vernetzt werden.
An unseren 10 Bienenburgen in der Niederlausitz könnten wir bereits 170 verschiedene Wildbienenarten nachweisen. Die Bienenburg ist so angelegt, dass potenziell alle heimischen Arten dort Nist- und/oder Nahrungshabitate finden. Einen Überblick gibt unser Ergebnisbericht.
Ja, Wildbienen sind nur eine der Tiergruppen, die davon profitieren: Es werden u.a. auch Tagfalter, Wanzen, Zikaden, Käfer, Heuschrecken und Spinnen gefördert. Zauneidechsen besiedeln ebenfalls die Anlagen und können hier überwintern. Schlangen, Igel und andere Kleinsäuger können die Bienenburgen ebenfalls nutzen.
Ja. Wildbienen können zwar stechen, sie tun dies jedoch ausschließlich zur Selbstverteidigung, wenn man sie fängt und in die Hand nimmt. Sie verteidigen keinen Nahrungsvorrat für den Winter und bilden mit Ausnahme der Hummeln auch keine Staaten. Eine Aufklärung der Kinder, dass die Bienen nicht gefangen werden dürfen, ist daher wichtig.
Mit Ausnahme von Hummeln leben fast alle Wildbienen solitär, also als Einzelgänger. In der Lehmwand und im Totholz brüten ausschließlich solitäre Arten. Die Weibchen dieser Wildbienenarten sind stark auf ihr Brutgeschäft fokussiert. Menschen, die der Anlage zu nahekommen, werden ignoriert – solange sie die Wildbienen nicht durch Fangversuche stören.
Es ist nicht nötig Abstand zu halten. Bisher wurde nicht beobachtet, das die Pflanzenbestände auf den Bienenburgen intensiv von Honigbienen genutzt werden, auch wenn Imker benachbart Beuten (Behausung der Honigbienen) aufgebaut haben. Dennoch werden einzelne Honigbienen beim Nektarsammeln angetroffen, was aber nach dem bisherigen Stand des Wissens zu keiner Beeinträchtigung der Wildbienen auf den Anlagen führt.
Aus Bodenmaterial, Steinen, einer Lehmwand und dicken Stammpalisaden aus Hartholz. Eine detaillierte Darstellung des Aufbaus befindet sich hier.
Kein Nadelholz, nur Laubholz, z.B. Ulme, Eiche, Robinie oder Ahorn. Hartholz sorgt für saubere, möglichst faserarme Bohrungen und eine lange Lebensdauer.
In jedem Fall sollte Naturlehm verwendet werden, wobei ein Kieselanteil nicht negativ ist. Zu fetter Lehm kann mit Sand abmagert werden. Hier geht’s zur Bauanleitung für die Lehmwand.
Ja, sonst kann Feuchtigkeit z.B. von unten aufsteigen und Pilzbefall in den unteren Bereichen fördern. Ein Fundament aus grobem, durchlässigem Material und eine Reihe hartgebrannter Ziegelsteine unter der Lehmwand helfen dies zu verhindern. Ein Dach über der Lehmwand schützt diese vor Regenwasser. Weitere Informationen zum Bau der Lehmwand finden Sie hier.
Ja, das kann im unteren Bereich durch Anrußen erfolgen. Hinter die Stämme sollten beim Aufbau des Hügels Dachziegel gestellt werden. So kann direkter Kontakt des Bodenmaterials des Hügels mit dem Stammholz vermieden werden. Weitere Hinweise dazu finden Sie in unserer Bauanleitung hier.
Am besten eignet sich nährstoff- und humusarmer Boden. Bevorzugt sollte ein schwach bis mittel schluffiger und mittel bis schwach saurer Sand verwendet werden. Der Phosphor-Gehalt sollte niedrig und der Kalium-Gehalt niedrig bis mittel. Empfehlenswert ist die Nutzung alter Haufwerke, da so die Samenbank des Bodens besser eingeschätzt werden kann. Es sollte darauf geachtet werden, dass diese Samenbank keine nitrophilen Arten, Neophyten oder Giftpflanzen enthält.
Es sollte nur Saatgut von Pflanzen verwendet werden, welche Wildbienen und anderen Insekten als Nahrung (Pollen, Nektar) dienen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf Pollenpflanzen für oligolektische Wildbienen zu richten, die den Pollen zur Verproviantierung (Versorgung) der Brutzellen nur auf einer oder wenigen Pflanzenarten sammeln. Im Siedlungsraum können auch geeignete Zierpflanzen zur Begrünung genutzt werden. In der offenen Landschaft sind Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes bezüglich der Verwendung gebietsheimischer Pflanzen zu beachten. Hierbei hilft die Karte der Ursprungsgebiete.
Es sind an der Hügelbasis und direkt hinter den Stammreihen insgesamt fünf Eingänge zum Steinkern vorgesehen. Hier werden Komponenten des Steinkerns bis an den Hügelrand geführt. Dies wird auch in unserem Bauplan ersichtlich.
Die Brutkammern der Wildbienen befinden sich mehrere Zentimeter bis Dezimeter unter der Oberfläche. Ein vorsichtiges Betreten ist möglich. Menschengruppen, z.B. im Rahmen von angebotenen Exkursionen, sollten nicht auf den Hügel geführt werden.
Größere Schäden durch Hunde und andere kleinere Tiere sind nicht zu erwarten, jedoch ist es sinnvoll die Hunde vom Buddeln abzuhalten, um die Niströhren der erdnistenden Wildbienenarten nicht zu zerstören. Kot sollte abgesammelt werden.
Der Pflegeaufwand ist gering. Abgestorbene Pflanzenteile sollten bis zum nächsten Jahr auf der Anlage verbleiben. Eine regelmäßige Mahd darf nicht stattfinden.
Den Winter überdauern die meisten Wildbienenarten als Larve oder Puppe in ihren Brutkammern. Einige Arten halten als adultes (erwachsenes) Tier Winterruhe an geschützten Orten, wie Gesteinsspalten oder Pflanzenstängeln. Daher sollte die Bienenburg auch im Winter nicht gestört werden.
Gerne können Sie uns eine E-Mail an bienenburgen@fib-ev.de senden. Die Wissenschaftler*innen unseres Projektteams helfen und beantworten gerne Ihre Fragen.