Die Niederlausitz als Modellregion für den Schutz der Wildbiene

Wir möchten zum Schutz der Wildbienen in der Region beitragen, die Wahrnehmung der Wildbienen bei den Einwohnern schärfen und mehr zum Vorkommen dieser gefährdeten Artengruppe in der Region herausfinden.

Viele Wildbienen sind mittlerweile gefährdet – in Europa ist fast jede zehnte Wildbienenart vom Aussterben bedroht. Zugleich leisten sie einen relevanten Beitrag bei der Bestäubung von Blütenpflanzen, einschließlich landwirtschaftlicher Kulturen wie Raps oder Obst. Die Ursachen für den Rückgang sind vielfältig: Großflächige Lebensraumverluste, der Einsatz von Pestiziden und klimatische Veränderungen machen ihnen das Leben schwer. Von dem Rückgang ist auch die Lausitz betroffen.

Die Bienenburgen sind Ausgangspunkte für ein ganzes Netzwerk von „Rettungsinseln“ für Insekten im gesamten Projektgebiet.

Was machen wir?

Mit unserem Projekt tragen wir auf mehreren Ebenen zum Schutz der Wildbiene bei:

Bürgerforschung

Auch wenn es Daten zum Rückgang der Wildbienen gibt, so bestehen nach wie vor große Wissenslücken zur Verbreitung der Arten. Für unsere Projektregion schließen wir diese mithilfe von Bürgerforschung: Über eine eigene WildbienenApp können die hier vorkommenden Wildbienenarten(-gruppen) bestimmt und gemeldet werden.

Vorträge & Workshops

Über Vorträge zu den verschiedenen Wildbienenarten sowie zu ihren Lebensräumen informieren wir in der Region und geben praktische Hinweise, was jeder zum Schutz der Wildbienen beitragen kann. In Bestimmungskursen bringen wir Ihnen die Wildbienen noch näher

Bienenburgen

Mit dem Bau von zehn Bienenburgen leisten wir einen ganz praktischen Beitrag, schaffen Lernorte und geben eine anfassbare Blaupause für Nachahmer. Bienenburgen sind eine Konstruktion aus Holz, Steinen und Erde, die für Wildbienen Nahrungs-, Nist- und Überwinterungslebensraum sind und zugleich vielen anderen Arten dienen können.

Hier sind wir aktiv

Unser Projektgebiet liegt im Süden Brandenburgs und damit in einer der Strukturwandelregionen des Braunkohlenbergbaus, dem Lausitzer Revier. Es umfasst den Naturpark Niederlausitzer Landrücken, den Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft und einen breiten Verbindungskorridor dazwischen. Das Projektgebiet gehört zu den Landkreisen Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Dahme-Spreewald.

Wir freuen uns auch über Interesse an unserem Projekt von außerhalb der Projektregion und tragen unsere Ideen gerne in andere Regionen weiter.

Ergebnisse

Unter dieser Rubrik bieten wir Ihnen ausgewählte Projektergebnisse zum Download an.

In unserem [Jahresbericht 2023] finden Sie die Darstellung des aktuellen Projektstandes und erste Auswertungen zur Entwicklung der Bienenburgen und deren Besiedlung durch Wildbienen.

Unsere Projektpartner

Das Projekt wird vom Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e. V. durchgeführt, unterstützt vom Förderverein des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft e. V. , dem Kerngehäuse e. V. und der Heinz Sielmann Stiftung.

Bei der Bearbeitung liegt beim FIB der Schwerpunkt auf der Bürgerforschung mit der Wildbienen-App, Vorträgen und Bestimmungskursen und dem Bau der Bienenburgen. Der Förderverein des Naturparks und Kerngehäuse e. V. legen gemeinsam einen Schwerpunkt auf die Vermittlung des Themas an Kinder.

Die Heinz Sielmann-Stiftung mit ihrem Standort Wanninchen erweitert das Spektrum auf die Wildbienenarten der Bergbaufolgelandschaft mit weiteren Veranstaltungen. Darüber hinaus arbeiten wir mit lokalen Akteuren und Vereinen zusammen – sowohl bei unseren Vorträgen, als auch beim Bau und der Gestaltung der Wildbienenburgen.

Projektförderung

Das Projekt kann nur durchgeführt werden durch die Projektförderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz im Rahmen des Programms Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen (KoMoNa). Projektträger ist die ZUG.

Mit dem Projekt soll ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 der UN und der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie geleistet werden. Die Renaturierungsflächen des Braunkohlebergbaus bieten einen guten Ausgangspunkt, neue Rückzugsräume für die Wildbienen zu erschließen. Bürgerinnen und Bürger werden in die Lage versetzt, sich selbständig für den Schutz der Wildbienen in der Region einzusetzen und zum Erhalt der Biodiversität beizutragen.

Die Laufzeit des Projektes  ist von 01.03.2022 bis zum 28.02.2025. Das Förderkennzeichen ist 67KMN011.